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Veranstaltungsrückblick                                                                         ©Noradoa / Fotolia

Nachbarschaftstreff „Quatschtrommel“                                                            ©Georg Hollaz

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“, wusste der deutsche Dichter Matthias     ©Velia Krause
Claudius schon im 18. Jahrhundert zu berichten. Die Reisen und vor allem die Fortbewegungs-
mittel haben sich seitdem geändert, nicht aber das Bedürfnis, nach einer Tour jenen darüber
zu berichten, die nicht dabei waren. Nicht anders war es bei den bebilderten Reiseberichten in
der Quatschtrommel. Zwei Ausstellungen und eine unterhaltsame Lesung stießen ebenfalls auf
großes Interesse.

„Von Patagonien bis Rio de Janeiro“:
Bebilderter Vortrag von Guntram Riemer

Berichte von Reisen zum Südpazifik und seinen bezaubernden Inseln
lösen seit jeher Sehnsüchte nach Ferne aus. Es ist quasi das andere Ende
der Welt. Je weiter südlich die Route führt, gibt es auch raue Land-
schaften. Guntram Riemer fesselte die Zuhörer mit spannenden Erzäh-
lungen über seine Fahrt mit einem Kreuzfahrtschiff von San Antonio
an der Westküste Chiles nach Patagonien. In eindrucksvollen Bildern
erlebten die Besucher die Umrundung Kap Horns, der Falklandinseln
und Rio de Janeiro. Riemer hielt in seinen Fotos die Menschen und die
vielfältige Flora und Fauna fest.

„Indien – Mit dem Zug durch Rajasthan“:
Bildervortrag von Georg Hollaz

Auf dem indischen Subkontinent leben über 1,3 Milliarden Menschen.
Damit ist der Vielvölkerstaat mit seinen 29 Bundesstaaten nach China
das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde. Der Fotograf Georg
Hollaz entführte die Gäste der Quatschtrommel mit seiner Bilder-Show
in die Region Rajasthan im Land aus „Tausend und eine Nacht“. Die un-
zähligen Paläste und Türme vermitteln tatsächlich den Eindruck, man
befinde sich in einem zur Realität gewordenen Märchen. Hollaz wan-
delte auch abseits der touristischen Pfade und konnte so den Zuhörern
auch einen Einblick in das Alltagsleben der tiefreligiösen Menschen
geben. Der Weitgereiste zeigte die quirligen Städte, die Thar-Wüste
mit ihren bis zu 150 Meter hohen, dünn bewachsenen Sanddünen und
die Berge des über 600 Kilometer langen Aravelligebirges. „Allein die
Fahrt im legendären Indian Railway war schon ein unvergleichliches
Erlebnis“, sagte Georg Hollaz.

Wilhelm Busch vorgestellt von Velia Krause

Wilhelm Busch (1832 bis 1908) ist berühmt geworden durch seine
voller Witz und Tiefsinn steckenden Bildergeschichten, allen voran
„Max und Moritz“, die Bubengeschichte in sieben Streichen oder
„Die fromme Helene“. Buschs feinsinnigen Humor, auch bei weniger
bekannten Versen, erlebten die Teilnehmer der Lesung mit Velia
Krause Mitte Oktober. Ein unterhaltsamer Abend mit viel Fröhlich-
keit, aber auch Momenten der stillen Nachdenklichkeit. Der Dichter
und Zeichner gilt bei vielen Experten als Klassiker des deutschen Humors.
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